Daifuku: Japanische Reiskuchen mit Roter Bohnenpaste

Daifuku

Süßes aus Reis und Hülsenfrüchten? Das ist in Japan Normalität und heißt „Daifuku“. Die kleinen Reiskuchen mit roter Bohnenpaste sind nicht nur vegan und glutenfrei, sie schmecken auch noch total lecker.

In meinem Post über meinen Japanurlaub im Mai habe ich ja schonmal meine 3 japanischen Lieblingssüßigkeiten vorgestellt. Diesmal habe ich mich daran gewagt, eine davon, nämlich Daifuku, selber einmal nachzukochen.

Daifuku bedeutet übersetzt „großes Glück“ und tatsächlich lösen die kleinen Reiskuchen bei mir große Glücksgefühle beim Essen aus 😉. Ich liebe die klebrige Konsistenz der Hülle aus Reisteig und den nussigen Geschmack der Füllung aus roten Azukibohnen, Anko genannt. Und für alle, die Gluten oder Milchprodukte meiden, sind sie die ideale Nascherei. Aber aufgepasst: Daifuku enthalten ganz normalen Zucker 😉 Um die feine Konsistenz des Reisteigs und der Bohnenfüllung hinzubekommen, funktioniert der raffinierte, weiße Haushaltszucker einfach am besten. Weitere Experimente mit Zuckeralternativen und Vollkornreis werden folgen!

Daifuku bestehen tatsächlich aus nur ein paar Zutaten: Klebereismehl, Azukibohnen, Zucker und Wasser. Das erleichtert den Einkauf enorm. Was die Zubereitung anbelangt, brauchst du aber etwas Zeit und Geduld. Und ein Lachen im Gesicht, wenn die kleinen Reiskuchen nicht gleich perfekt werden 🙂

Azukibohnen und Klebreismehl
Azukibohnen und Klebreismehl

Die Azukibohnen – das Kernstück der Daifuku

Azukibohnen

Azukibohnen sind Bohnen wie jede andere auch und gehören damit zu den Hülsenfrüchten. Laut Wikipedia wird sie nicht nur in Japan, sondern auch in China und Korea schon seit 2000 Jahren angebaut. In der traditionellen chinesischen Medizin wird die kleine rote Bohne sogar als Heilpflanze verwendet. Heilende Wirkung hin oder her, auf jeden Fall ist sie reich an Proteinen, Ballaststoffen, B-Vitaminen, Folsäure, Eisen und Kalium. Toller Grund, um sie in Süßigkeiten zu verwenden, oder?

Um Azukibohnen zu kaufen, muss man noch nicht mal in den Asialaden gehen. Ich habe sie im Bio-Supermarkt meines Vertrauens unter den anderen Bohnen gefunden. Super easy also. Fürs Kochen muss man allerdings etwas Zeit einplanen. Wie andere Hülsenfrüchte muss man Azukibohnen über Nacht in Wasser einweichen lassen. Dadurch verringert sich die Kochzeit und nicht verdauliche Stoffe werden rausgewaschen. Um aus den Bohnen eine süße Paste zu machen, musst du sie dann nur noch maximal 1 Stunde kochen, Zucker hinzufügen und kurz eindicken lassen – fertig! Ich habe die Paste extra einen Tag vor den Daifuku zubereitet, damit ich mehr Ruhe für die Feinarbeit habe.

Rote Bohnen Paste Anko

Klebreismehl – die Hülle der Daifuku

Klebreismehl besteht – wie der Name schon sagt – aus gemahlenem Klebreis. Klebreis ist eigentlich einfach nur Rundkornreis und wird auf Englisch auch „sweet rice“ oder „sticky rice“ genannt. Nicht wundern: Klebreismehl heißt auf Englisch auch „glutinous rice flour“ – das heißt nicht das es Gluten enthält, sondern nur, dass es eben klebt. Das spezielle japanische Reismehl, das für Daifuku verwendet wird, heißt „Mochigome“ oder „Shiratamako“. Ich habe allerdings ganz normales Klebreismehl im Asialaden gekauft, das – der Schrift nach zu urteilen –  aus Thailand kommt. Es hat genauso gut funktioniert 🙂

Ich konnte mir am Anfang nicht vorstellen, dass aus dem weißen Pulver, das an Puderzucker erinnert, am Ende ein Teig entstehen kann. Aber es hat tatsächlich funktioniert!

Mochi Teig
Den puren Klebreisteig nennt man übrigens „Mochi“

Um den Teig herzustellen, musst du das Reismehl nur mit Zucker und Wasser vermischen und anschließend dämpfen. Nach 15 Minuten wird dann aus dem einst sehr flüssigen Teig ein Gummiball, der ein bisschen Flubber erinnert 😀 Mit ganz viel Speisestärke bestäubt konnte ich Flubber sogar anfassen, ohne dass er an mir kleben blieb. Am Ende kamen 15 wunderschöne Teigstücke raus:

Daifuku Teigstücke

Wie du daraus nun Daifuku machst, erfährst du im Rezept. Als Belohnung für deine Mühen bekommst du dann am Ende das hier:

Daifuku in a bowl

 

Daifuku in a bowl
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Daifuku - Japanische Reiskuchen mit roter Bohnenpaste

Gericht Süßes
Länder & Regionen Japanisch
Zubereitungszeit 45 Minuten
Portionen 15 Stück

Zutaten

Für den Reisteig

  • 100 g Klebereismehl (z.B. Shiratamako oder Mochigome)
  • 180 ml Wasser
  • 50 g Zucker

Für die Füllung

  • 150 g Azukibohnen
  • 150 g Zucker
  • 1 Prise Salz

Außerdem

  • Dämpfeinsatz oder -sieb
  • Mais- oder Kartoffelstärke
  • Backpapier
  • Tasse/Glas mit 9 cm Durchmesser

Anleitungen

Die Rote-Bohnen-Paste (Anko)

  1. Die Azukibohnen 8-12 Stunden (am besten über Nacht) in kaltem Wasser einweichen. Einweichwasser wegkippen und Bohnen abspülen. Bohnen in einen Kochtopf geben und so viel Wasser hinzugeben, dass es ca. 2 cm über den Bohnen steht. Dadurch platzen die Bohnen beim Kochen nicht auf. Aufkochen lassen, Herd ausmachen und 5 Minuten lang ziehen lassen. Wasser durch ein Sieb abgießen. Dadurch werden die Bitterstoffe entfernt.

  2. Bohnen erneut in den Topf geben und wieder mit gleich viel Wasser bedecken. Aufkochen lassen, Hitze herunterdrehen und ca. 1 Stunde köcheln lassen. Da das Kochwasser mit der Zeit verdampft, zwischendurch immer wieder heißes Wasser aus dem Wasserkocher nachgießen. Die Bohnen sind fertig, wenn du sie zwischen den Fingern leicht zerdrücken kannst.

  3. Wenn die Bohnen weich genug sind, Herd auf höchste Stufe stellen. Zucker hinzufügen und unter ständigem Rühren so lange kochen lassen, bis die Masse dickflüssig wird. Ziehe gegen Ende immer wieder mit dem Kochlöffel eine Linie am Topfboden entlang. Dauert es ca. 2 Sekunden bis sich die Lücke schließt, ist die Paste fertig.

  4. Topf vom Herd nehmen und Ankopaste sofort in ein anderes Gefäß umfüllen. Beim Abkühlen wird die cremige Masse noch etwas fester. Ist sie abgekühlt, kannst du sie erstmal in den Kühlschrank stellen. 

Der Reisteig

  1. Reismehl und Zucker in einer hitzebeständigen Schüssel vermengen. Wasser hinzufügen und mit dem Schneebesen so lange mixen, bis sich alle Klümpchen aufgelöst haben.

  2. Einen ausreichend großen Topf einige Zentimeter hoch mit Wasser füllen. Dämpfeinsatz reinsetzen (ich habe einfach ein Nudelsieb ohne Griff genommen). Wasser zum Kochen bringen. Schüssel mit Reisteig in den Dämpfeinsatz stellen. Topfdeckel mit einem Küchenhandtuch umwickeln, damit das Kondenswasser nicht in den Teig tropft. Topf schließen. Reisteig 15 Minuten lang dämpfen. Nach 7 Minuten einmal gut umrühren. Am Ende sollte eine klebrige Teigmasse entstehen.

  3. Backpapier auf der Arbeitsfläche auslegen und großzügig mit Stärke bestreuen. Reisteig auf das Backpapier legen und nochmal mit Stärke bestäuben. Kurz abkühlen lassen.

Die Daifuku

  1. Ein Nudelholz mit Stärke bestäuben. Den Reisteig ca. 5 mm dick ausrollen. Wenn es noch klebt, einfach mehr Stärke verwenden. Backpapier samt Teig auf ein Backblech legen und für 15 Minuten in den Kühlschrank stellen.

  2. Nach dem Abkühlen Backpapier mit ausgerolltem Reisteig wieder auf die Arbeitsfläche legen. Mit einer Tasse/einem Glas runde Teigstücke ausstechen. Reste immer wieder verkneten und neu ausrollen. Bei mir kamen 15 Stück heraus. Die Teigstücke auf mit Stärke bestäubten Tellern auslegen, sodass sie nicht zusammenkleben.

  3. Einen rundes Teigstück auf die Hand legen und mit einem Pinsel die überschüssige Stärke entfernen. Mit einem Teelöffel eine walnussgroße Portion Bohnenpaste auf den Teig geben. Zum Verschließen die jeweils gegenüberliegenden Teigränder fest zusammendrücken. Bei mir gab es insgesamt 4 Enden, die ich zusammengedrückt habe. Zum Schluss die so entstandene Kugel nochmal sanft zwischen den Händen rollen, damit die Form gleichmäßig wird. Klebrige Stellen erneut mit Stärke bestäuben. Fertige Daifuku auf mit Stärke bestäubten Tellern auslegen.

Daifuku genießen

  1. Am besten schmecken Daifuku frisch. Solltest du nicht alle auf einmal verspeisen wollen, halten sie sich bis zu 2 Tage im Kühlschrank. Du solltest sie luftdicht verschlossen aufbewahren, weil sie sonst austrocknen. Sowohl Anko als auch Daifuku lassen sich außerdem super einfrieren. 

Rezept-Anmerkungen

Das Rezept wurde inspiriert von der tollen japanisch-amerikanischen Bloggerin Nami von justonecookbook.com

 

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